„Der Libanon – ein Land auf dem Weg ins Chaos“ – Dr. Christos Pantazis berichtet den Reservisten der Bundeswehr von seiner Reise

Im November reiste Dr. Christos Pantazis als Sprecher für Migration und Teilhabe im Niedersächsischen Landtag auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung in den Libanon und informierte sich über die dort teilweise dramatischen Zustände. Auf Einladung des Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. in Braunschweig sprach Pantazis nun in einem Gastvortrag über seine Reise. Der nachfolgende Veranstaltungsbericht stammt von Florian Borchardt vom Reservistenverband.

Gut besucht war der Vortrag von Dr. Christos Pantazis beim Reservistenverband der Bundeswehr.
Von links: Oberst der Reserve Manfred Schreiber (Landesvorsitzender Niedersachsen), Dr. Christos Pantazis, MdL, Gefreiter der Reserve Jürgen Kempe (erster stellvertretender Kreisvorsitzender), Hauptmann der Reserve Michael Gandt (Beauftragter sicherheitspolitische Arbeit).

Dass Sicherheitspolitik nicht nur auf Bundesebene in Berlin gemacht wird, sondern auch auf regionaler Ebene, stellte beim Wintervortrag des Reservistenverbandes/Kreisgruppe Braunschweig am 7. März Dr. Christos Pantazis, MdL eindrucksvoll im FOURSIDE Hotel in Braunschweig dar.

Der Landtagsabgeordnete, mit französischer und griechischer Abstammung, reiste im November 2016 im Rahmen einer parlamentarischen Delegation in den Libanon. Während seines Vortrages stellte er daher zunächst das Land in seinen Zahlen vor und verdeutlichte eindrucksvoll, welchen Schwierigkeiten das Land, in der Größenordnung von Hessen, gegenübersteht. Zum Einen sind es die vielen verschiedenen Ethnien, welche die libanesische Bevölkerung ausmachen. Zum Anderen sei das Land seit dem Syrienkrieg „erste Anlaufstelle“ für Flüchtlingen aus dem Nachbarland. Die Reise von Herrn Dr. Pantazis führte in den fünf Tagen von Beirut in die Bekaa-Ebene. Er konnte daher mit vielen verschiedenen hohen Vertretern der Politik, dessen Ressortleitungen auf Grund der muslimischen und christlichen Religionen ständig wechseln und so die innenpolitische Stabilität sichern (soll), sprechen. Auch kam Dr. Pantazis mit Hilfsorganisationen und Flüchtlingen ins Gespräch. Bei allen seinen Begegnungen sei der Ruf nach Unterstützung, nicht nur nach finanzieller, zu hören gewesen. So sei eine Forderung an Deutschland zum Beispiel gewesen, die örtlichen Gefängnisse in Beirut zu verbessern und auszubauen. Doch ein Nachkommen dieser Bitte lässt sich in Deutschland derzeit nicht debattieren, so Pantazis.

Eine hervorragende Bilderauswahl von Fotos, welcher Herr Dr. Pantazis selber während seiner Reise gemacht hat, unterstrich einen emotionalen Vortrag, der ganz anschaulich die innenpolitischen Herausforderungen eines kleinen Landes östlich des Mittelmeers zeigte. Ferner wurde deutlich, welche Auswirkungen die Situation, auch für Europa haben kann, wenn Libanon die vielen Flüchtlinge in Zukunft nicht ausbilden und im Land halten kann. Ein Appell an die westliche Welt resultiert selbsterklärend.