Am heutigen Mittwoch kam der Braunschweiger Bundestagsabgeordnete Dr. Christos Pantazis mit Schülerinnen und Schülern aus dem 9. und 11. Jahrgang der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule ins Gespräch. Anlass des Besuches war ein persönlicher Brief einer Schülerin zum Thema „Wahlrecht ab 16“.
Pantazis erzählte zunächst von seinem privaten sowie beruflichen Werdegang, seinen Beweggründen sich politisch zu engagieren und seinen Erfahrungen, die er mittlerweile seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten politischen Funktionen sammeln durfte.
„Nach 8 Jahren als direkt gewählter Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag freue ich mich sehr über das mir entgegengebrachte Vertrauen und die Möglichkeit, Braunschweig nun auch auf Bundesebene mit meiner fachlichen Kompetenz und vollstem Engagement zu vertreten“, so Pantazis.
Vor dem Hintergrund der umfangreichen Debatten und Entwicklungen rund um die Coronapandemie sei er, auch aufgrund seiner Funktion als Arzt, sehr dankbar, als Mitglied im Gesundheitsausschuss nun auch stellvertretender gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion zu sein.
Im Anschluss beantwortete Pantazis die Fragen der Schülerinnen und Schüler. Sie interessierte u.a. seine Einschätzung zum Koalitionsvertrag, ob er einen neuen Lockdown aufgrund der Omikron-Variante als wahrscheinlich ansehe, wie er mit Hass und Drohungen umgehe sowie die Frage, ob es schwierig sei, immer professionell zu bleiben.
Auch seine Einstellung zur Nato, Legalisierung von Cannabis, zum Influencer Rezo sowie zu den anderen Parteien waren Thema.
Pantazis erklärte umfassend den parlamentarischen Ablauf bis zur Entstehung von Gesetzen. „Hierbei ist es wichtig zu erklären, wie das gesamte System, die Verzahnung zwischen Parlament und Regierung funktioniert, um zu verstehen, wie Entscheidungen auf Bundesebene zustande kommen. Das Wesen der parlamentarischen Demokratie ist der Kompromiss“, so Pantazis.
Grundvoraussetzung sei der demokratische Grundkonsens, das kollegiale Miteinander, der gegenseitige Respekt, auch und vor allem bei unterschiedlichen inhaltlichen Positionen.
Abschließend kam nochmals das Thema „Wahlrecht ab 16“ zur Sprache.
„Ich persönlich bin für das Wahlrecht ab 16″, so Pantazis.
Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und dem damit einhergehenden Ungleichgewicht zwischen der immer weiter alternden Gesellschaft auf der einen und den unter 30-Jährigen auf der anderen Seite ist es aus meiner Sicht eine Frage der Gerechtigkeit, die jüngere Altersgruppe bei der Wahl zu stärken“, so Pantazis.
Junge Menschen sollen und müssen grundsätzlich vermehrt beteiligt und ermutigt werden, ihre Lebenswelt gemeinsam zu gestalten. Umfassenden und niedrigschwelligen Informationsangeboten komme hierbei eine besondere Bedeutung zu. „Vor diesem Hintergrund ist mir der persönliche Austausch und die Bürgernähe extrem wichtig. Daher bin ich über die Möglichkeit der heutigen Fragerunde sowie die sich daran anschließenden Gespräche mit einzelnen Schülerinnen und Schülern sehr dankbar“, schloss Pantazis.