Unter 40 Kliniken aus Niedersachsen ist auch das Städtische Klinikum Braunschweig davon betroffen. Der Streik findet am Donnerstag, 31. März, statt. Die zentrale Streikkundgebung soll am Römerberg in Frankfurt am Main stattfinden.
„Der Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen ist etwas, was ich als ehemaliger Betriebsrat und Sozialdemokrat stets unterstützen werde. Die Ärztinnen und Ärzte sind in den letzten zwei Jahren pandemiebedingt einem enormen Druck ausgesetzt gewesen. Es muss klar sein, dass die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern verbessert werden müssen. Zudem müsste in Anbetracht des aktuellen Inflationsniveaus auch Verhandlungen über Entgelterhöhungen geführt werden.“, führt der Gesundheitspolitiker Dr. Pantazis aus.
Man dürfe aber andere Berufsgruppen in Krankenhäusern nicht außer Acht lassen:
„Auch Pflegekräfte haben unter den Belastungen der Pandemie stark gelitten. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege bedürfen einer dringenden Verbesserung, vor allem mit Blick auf den enormen Fachkräftemangels.“, unterstreicht der stellvertretende gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Dr. Pantazis.
Der Marburger Bund habe bereits vor einem Jahr seine Forderungen an die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gerichtet. Trotz massiver Bemühungen konnte bis dato noch keine Einigung erzielt werden. Neben Forderungen nach Gehaltserhöhungen um 5,5% gehören auch Verbesserungen der Arbeitsbedingungen durch die Regelung und Begrenzung von Bereitschaftsdiensten, Rufbereitschaften und eine verlässliche Dienstplangestaltung zu den Forderungen des Marburger Bundes.
„Die kommunalen Arbeitgeberverbände haben sich bisher nicht zu einer Einigung durchringen können. Dass der Marburger Bund nun zum Warnstreik kommunaler Krankenhäuser nach über einem halben Jahr ohne Einigung aufruft, ist mehr als nachvollziehbar. Wenn wir nicht wollen, dass die Versorgung leidet, muss die VKA bei Verhandlungen den kommunalen Kliniken entgegen kommen. Ohne eine Einigung werden die Beschäftigten sowie die Patient:innen die Leidtragenden sein. Ich habe daher die klare Erwartungshaltung, dass die VKA ein annehmbares Angebot vorlegt.“, mahnt der ehemalige Bezirksvorsitzende des Marburger Bundes im Bezirk Braunschweig Dr. Pantazis.
Neben dem eigentlichen Warnstreik nehme der Marburger Bund die Möglichkeit wahr, sich auch für länderübergreifende Solidarität einzusetzen:
„Mit dem Aufruf, das Streikgeld zum Teil an Ärzte ohne Grenzen zu spenden, um die Nothilfe für die Ukraine zu unterstützen, wird eine große Solidarität zum Ausdruck gebracht. Der Zusammenhalt unter Ärztinnen und Ärzten ist groß und ich bin sehr froh, zu diesem Berufsstand zu gehören.“, betont der Arzt Dr. Pantazis.